CAP: Bevor es in den Parcours geht, wird ja der Rad- und Helm-Check gemacht…
Martin: Genau. Also Rad-Check ist eh klar. Den mache ich wie immer. Beim Helm-Check muss man etwas vorsichtiger sein, manche Kinder sind da einfach empfindlicher. Da ist die Absprache mit der Direktorin, mit der Lehrerin wichtig. Manchmal haben die Kinder mehr Vertrauen zur Lehrerin, manche Kinder haben sich den Helm aber auch gern von mir anpassen lassen.
Bei Kindern im Rollstuhl, die den Kopf eher seitlich hatten, da haben wir keinen Helm aufsetzen können. Diese Kinder waren aber immer gemeinsam mit einer Lehrerin im Parcours und sind diesen durchgefahren.
CAP: Gab es auch irgendwelche Zwischenfälle? Wie würdest du auf verhaltensauffällige Kinder reagieren?
Martin: Nein, Vorfälle gab es keine. Das ist wohl eine Erfahrung, die ich noch machen muss, wie ich dann reagieren würde. Grundsätzlich bin ich eher der Typ, dass ich da ruhig bleibe, ich mir das erst einmal anschaue. Beim Radworkshop ist auch immer eine aufsichtspflichtige Lehrperson dabei und die kennt das Kind einfach am besten.
CAP: Welche Unterstützung hättest du gern seitens der Schule, der Lehrer:innen, der Eltern damit alles gut klappt?
Martin: Dass die Räder in Ordnung sind, die Helme zu Hause schon gut eingestellt wurden. Und dass wir genug Helfer:innen haben. Wie bei jedem anderen AUVA-Radworkshop auch.
CAP: Gab es ein besonders schönes Erlebnis an der SO Tamsweg?
Martin: Alle an der Schule sind so liebevoll mit den Kindern umgegangen. Das war echt schön mitanzusehen. Die Kinder haben gelacht, die hatten eine Freude, wollten gar nicht aufhören. Von Runde zu Runde sind sie besser geworden. Die Kinder im Rollstuhl waren total happy bei der Bremsstation – wie sie beschleunigt und dann wieder abgebremst haben. Der ganze Radworkshop war ein schönes Erlebnis.
CAP: Von insgesamt 194 Grundschulen, die 2023 am AUVA-Radworkshop teilgenommen haben, waren es gerade einmal 3 Sonderschulen. Schade, dass nicht mehr Sonderschulen mitmachen, oder wie siehst du das?
Martin: Absolut. Der AUVA-Radworkshop gehört auch an Sonderschulen. Weil die Kinder nehmen extrem viel mit und das ist auch etwas sehr Besonderes für die Kinder. Und jedes Kind ist individuell, jede Schule ist anders. Wichtig ist einfach, dass man sich abspricht und dass man aufeinander eingeht.
CAP: Danke, Martin für das Interview. Auf der Homepage der Sonderschule Tamsweg steht „Wer nicht bewegt ist, kann nicht bewegen. Wer nicht selbst begeistert ist, kann nicht begeistern!" Und du bewegst und begeistert. Schön, dich im Team zu haben.