
CAP-GF Peter Jahn, Extrem-Haar-Model Valerie Baldinger, Frisursalonleiterin Corinna Orieschnig (v. l. n. r., Copyright: CAP)
Wien (pts) - 05.05.2022
Die Fahrradsaison hat bereits begonnen und damit auch die Frage nach der perfekten Fahrradfrisur. Wollen auch Sie immer hübsch und frisiert aussehen, obwohl Sie vorschriftsmäßig einen Fahrradhelm tragen? – Mit unseren Frisuren und Tipps gelingt’s.
Wer möchte nicht gern vom Fahrrad absteigen, den Helm abnehmen, die (kurze oder längere) Mähne schütteln und aussehen wie Julia Roberts in Pretty Woman? Szenen wie diese existieren jedoch meist nur in Hollywood-Filmstudios. Die Realität sieht anders aus: Zusammengeklatschte Frisuren, plattgedrückte Locken, verschwitzte Haarpracht, borstige Strähnen. Nein, es sieht selten scharf oder schick aus, wenn man nach einer Radfahrt den Helm abnimmt. Doch ob Sie nun kurz in die Arbeit, auf dem Wochenendausflug oder gar zu einem Rendezvous radeln: Ein Helm muss nun ’mal aus Sicherheitsgründen getragen werden. Aber keine Sorge, Erste-Hilfe für Helmfrisuren ist in Sicht!
Es kommt auf die Länge an
Wir haben eine Expertin gebeten, uns ihre Tipps und Tricks für schicke und gut sitzende Helmfrisuren zu verraten. Corinna Orieschnig, Leiterin des Salons „Headwork“ am Wiener Westbahnhof, ist selbst aktive Radfahrerin. Sie fährt mit dem Rad zur Arbeit und ist auch oft privat mit dem Bike unterwegs.
Ihre persönliche Erfahrung: Ist der Helm hinten verstellbar, stellt der Helm meist auch für die Frisur – ob kurz oder lang – kein Problem dar. Und: auch die Länge der Fahrt ist ausschlaggebend. „Wenn man nicht viel länger als zwanzig Minuten gemütlich unterwegs ist, leidet die Frisur nicht so sehr unter dem Helm. Trägt man den Fahrradhelm allerdings eine Stunde und mehr, beginnt man zu schwitzten, es wird feucht unter dem Helm, die Haare werden plattgedrückt.“
„Bad Hair Ride“: Nicht mit diesen Tipps und Tricks!
Um es gleich zu gar keiner „Bad Hair Ride“ kommen zu lassen und Zotteln und Borsten vorzubeugen, hat Corinna Orieschnig einige Tipps parat – die übrigens nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer gelten:
• Nicht mit frischgewaschenen und/oder noch feuchten Haaren den Helm aufsetzen. Haare komplett trocknen lassen – andernfalls kleben sie formlos und platt am Kopf, zudem begünstigt die Reibung mit feuchtem Haar unter Umständen Haarbruch.
• Tragen Sie – selbst wenn die Haare sauber sind – Trockenshampoo vor der Fahrt auf. Dadurch sind und bleiben die Haare automatisch etwas voluminöser.
• Oder Sie verwenden Powder-Cloud: Dieser Haarpuder gibt Grip und ist für Personen mit sehr feinem Haar geeignet. Zuerst die Frisur stylen, Powder-Cloud aufragen, Helm aufsetzen. Beim Abnehmen einfach die Haare kurz aufschütteln.
Schnelle Langhaar-Frisuren für den Fahrrad-Alltag
Es gibt auch einige Flecht- und Steckfrisuren, die für Helmträgerinnen geeignet sind. Prinzipiell gilt bei Helmfrisuren: Der Oberkopf bzw. die Kopfhaut sollten frei bleiben, geflochten oder gesteckt sollte nur im Nackenbereich bzw. unterhalb des Helmrandes werden. Den Grund dafür erklärt Sicherheitsexperte Peter Jahn: „Der Helmbereich an sich sollte aus Sicherheitsgründen freigehalten werden von Zöpfen und aufgesteckten Strähnen. Denn nur wenn der Helm optimal sitzt, hält er auch und schützt im Fall eines Sturzes.“ Der Geschäftsführer der CAP-Kindersicherheit GmbH, der auch den „AUVA-Radworkshop – Das Original“ initiiert hat, trifft im Zuge seiner Tätigkeit sehr oft auf Kinder, die mit dicht aufgestecktem Haar zum Radworkshop kommen: „Da hält schon beim Fahren kein Helm, geschweige denn im Falle eines Sturzes. Wir geben meistens alle Haarspangerl heraus und setzen den Helm neu auf. Oder aber wir verwenden die AUVA-Schlauchhaube – eine besonders praktische Lösung.“

1. Frisur mit Schlauchhaube (Unterziehhaube): Lässt sich bei jeder Frisur tragen. Zuerst über den Kopf ziehen und dann von unten nach hinten ziehen. Danach mit Gummiband zusammenbinden. Der Vorteil: Die Schlauchhaube hält nicht nur die Frisur in Form, sondern saugtauch Schweiß auf.

2. Twister: In diesem Fall sind die Haare getwistet und nach hinten halb offen und mit Schiebespangerln fixiert.

3. Dutt "undone:" Anders als beim Helm muss bei der Frisur nicht immer alles akkurat sitzen. Der Undone Dutt ist perfekt für die Radfahrerinnen unter uns. Als erstes wird ein klassischer Zopf geflochten, der eher tief im Nacken sitzt. Den Zopf gegen den Uhrzeigersinn "einringeln" und das Ende mit einer Haarnadel feststecken. Jetzt das Ganze noch leicht auseinanderziehen. Rund um das Gesicht ein paar Strähnen rauszupfen - fertig.

4. Pferdeschwanz mal anders: Einfach einen tiefen Pferdeschwanz binden, eine Strähne davon nehmen und um den Zopfgummi wickeln - mit einem Schiebespangerl befestigen.
Zum Abschluss noch ein besonders wichtiger Tipp für den optimalen Sitz der Haartracht: Setzen Sie den Helm immer von vorne nach hinten auf. Und wenn Sie den Helm wieder abnehmen, den Helm auf jeden Fall nach hinten abziehen.